
Spektakulärer Sieg gegen Vaduz
Der FC Thun Berner Oberland gewinnt das Heimspiel gegen den FC Vaduz nach einem Tor in der 93. Minute von Helios Sessolo.
Soviel vorab: Der FC Thun und der FC Vaduz lieferten sich an diesem Sonntagabend ein denkwürdiges Fussballspiel, welches die ganze emotionale Bandbreite abdeckte und allen anwesenden Thuner Fans noch lange in positiver Erinnerung bleiben wird.
Begonnen hat der Abend jedoch aus Thuner Sicht alles andere als gut: Fabio Fehr, Verteidiger des FC Vaduz, zog kurz nach Spielbeginn aus rund 20 Metern ab und erwischte die Thuner Hintermannschaft eiskalt. Der FC Thun zeigte sich äusserst bemüht, den Spielstand wieder auszugleichen, tat sich aber anfangs schwer, die kompakte Defensive der Vaduzer zu bezwingen. Dies gelang in der 24. Minute Youngster Daniel Dos Santos: Nach schöner Vorarbeit von Koro Kone erzielt der 20-Jährige bereits sein fünftes Saisontor und zog damit mit Torjäger Kone gleich.
Thuner Druckphase vor der Pause
Die Heimmannschaft hatte auch in der Folge mehr Spielanteile und schnürte die Gäste aus dem Ländle teilweise fast in ihrer Spielfeldhälfte ein. Nach etwa einer halben Stunde kamen die Thuner in der Person von Stürmer Roland Ndongo gleich zweimal dem Führungstreffer sehr nah: Ein erstes Mal wurde sein Tor wegen Offside aberkannt, ein zweites Mal hatte nur Vaduz-Goalie Büchel etwas gegen den Torerfolg einzuwenden. Kurz vor der Pause erspielte sich das Team von Mauro Lustrinelli Chance um Chance, diese Druckphase mündete in einer vierfachen Möglichkeit der Offensivabteilung rund um Kone, Ndongo und Dos Santos. Vaduz konnte sich glücklich schätzen, dass kein Spieler der Heimmannschaft den Ball im Tor hinter Benjamin Büchel unterbrachte. Die Gäste retteten sich so mit dem 1:1 Unentschieden in die Pause.
Fehlende Effizienz
Auch nach dem Seitenwechsel kannte das Spiel nur eine Richtung: Angetrieben von den 4’257 Fans, die an diesem frühen Sonntagabend den Weg in die Stockhorn Arena gefunden hatten, kamen die Jungs von Mauro Lustrinelli wieder und wieder gefährlich vors Tor des Gegners. Die Vaduzer Offensive, bis anhin nach der der Thuner die zweitbeste der dieci Challenge League, fand kaum Raum zur Entfaltung und blieb über weite Strecken wirkungslos. Das Spiel blieb hochspannend, aufgrund der zahlreichen Thuner Chancen äusserst attraktiv und teilweise gar hitzig. Die Thuner liessen in dieser Spielphase die nötige Effizienz vermissen und hielten so die Hoffnung der Vaduzer am Leben, doch noch mit einem Unentschieden zurück ins Ländle zu reisen.
Sessolo mit erlösendem Treffer
Diese Hoffnung endgültig begrub erneut ein eingewechselter Spieler: Hélios Sessolo erzielte in der 93. Minute den längst überfälligen Thuner Treffer. Wie schon im Spitzenkampf gegen den FC Wil Anfang September traf der Mann für die unglaublich wichtigen Tore genau acht Minuten nach seiner Einwechslung und belohnte den FC Thun doch noch für die engagierte Leistung. Die Partie bot alles: Strittige Schiedsrichterentscheidungen samt Rudelbildungen, vergebene 100%-Torchancen und riesiger Jubel in der Nachspielzeit. Wer denkt, dass diese wunderschöne Episode die Geschichte dieses Spiels abschloss, der irrt. Nach dem letzten Angriff jubelten tatsächlich noch einmal die Gäste aus Vaduz – doch nur kurz. Der Treffer wurde aufgrund einer Offsideposition zurückgepfiffen und so durften die Spieler des FC Thun gemeinsam mit den zahlreich anwesenden Fans in der Stockhorn Arena feiern.
Am kommenden Freitag, 3. November, spielt der FC Thun Berner Oberland um 20:15 Uhr auswärts gegen den FC Aarau – Hopp Thun!
Telegramm
FC Thun Berner Oberland - FC Vaduz 2:1 (1:1)
Tore: 7‘ Fehr 0:1. 24' Dos Santos 1:1. 90+3 Sessolo 2:1.
Stadion: Stockhorn Arena
Publikum: 4'257 Zuschauer:innen
Schiedsrichter: Tobias Thies
Aufstellung FC Thun: Matic (T), Dähler (46' Franke), Sutter, Bürki (C), Vasic (79' Gutbub); Roth (64' Castroman), Janjicic, Bertone; Dos Santos (84' Sessolo); Koné, Ndongo (64' Sacko).
Ersatzspieler FC Thun: Stucki (T), Franke, Castroman, Sacko, Toggenburger, Bamert, Gutbub, Sessolo, Berger.
FC Thun ohne: Ziswiler (T), Tebily, Dushica, Asani, Djacko, Matoshi (verletzt); Wyssen (nicht im Aufgebot).
Aufstellung FC Vaduz: Büchel (T, C); Kräuchi, Isik, Berisha, Fehr; Emini, Fosso; Goillard, Cicek (81' Gaijc), Cavegn; Chabbi (64' Djokic).
Fotos: Patric Spahni